11. Juni 2006 Die Nordelbische
Von Anja Pfaff

FLENSBURG - Unter dem Titel „Kunst zwischen Passion und Pfingsten“ haben die ev. Kirche der Region und die Nord-Ostsee-Sparkasse zum Betrachten der Kunstausstellungen von Uwe Appold, zu Vorträgen, Führungen, Andachten, Gottesdiensten und Konzerten eingeladen.

Von der Passionszeit bis Pfingsten – insgesamt 79 Tage - waren die Flensburger Innenstadtkirchen St. Johannis, St. Nikolai und St. Marien ein Zentrum von Kunst und Kultur. Damit leistete die evangelische Kirche einen bedeutenden Beitrag zum geistig-kulturellen Leben in unserer Region und führte die gute Flensburger Tradition, Kunst und Kirche zu verbinden, weiter. „Die Ausstellungen und das Rahmenprogramm haben viele hundert Menschen angezogen und einen Dialog zwischen christlichen Themen und existentiellen Fragen der Zeit gefördert. Über das Projekt sind neue Zugänge zum Verständnis des Kirchenjahres, zu alten christlichen Symbolen und zur Gottesdienstkultur eröffnet worden“, so Pröpstin Jutta Gross-Ricker.

Am Pfingstmontag fand in St. Nikolai die gemeinsame Abschluss-Veranstaltung von „Kunst zwischen Passion und Pfingsten“ statt, zu der Kirchenmusikdirektor Michael Mages mit dem St. Nikolai-Chor die von ihm eigens komponierte Messe in D aufführte. Heute werden die Ausstellungen abgebaut. Einige der Kirchenbesucher fragten wir nach ihren Meinungen zum Projekt „Kunst zwischen Passion und Pfingsten“:

Axel Gülstorff, Architekt aus Jarplund : „Mich haben die Ausstellungen als eine neue und prägende Form der Kirchenkunst begeistert. Moderne Kunst mit tiefen christlichen Inhalten in den alten Kirchen, das ist einfach ein beeindruckender Gegensatz, der bei mir eine positive Spannung erzeugt hat. Besonders gefallen haben mir die Führungen von Künstler Uwe Appold, weil ich die Bilder dadurch noch besser verstanden habe. Mich machen die Bilder neugierig auf mehr.“

Momke Muhs, ehem. Gemeindepädagogin aus Flensburg : „Ich habe die Ausstellungen und das Rahmenprogramm offenen Herzens begleitet. Ich war berauscht von den wunderbaren Farben und Herrn Appolds sehr aufschlussreichen Erläuterungen zu den Bildern, gerade auch in biblisch-theologischer Hinsicht. Wünschenswert wäre es aus meiner Sicht allerdings gewesen, Menschen ohne theologische und biblische Vorkenntnisse den Zugang zu den christlichen Aussagen dieser tiefgründigen Bilder zu erleichtern, zum Beispiel über eine einladende, kurze schriftliche Anleitung zum „Lesen“ der Bilder, die die immer wiederkehrenden Symbole, Farben und Eigenarten erklärt und vielleicht an einem Bild exemplarisch ausführt.“

Axel A. Brahm, Vorstandsmitglied der Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa): "Für uns, die Nord-Ostsee Sparkasse, lag der besondere Reiz der Beteiligung an dieser Ausstellung darin, unsere Flensburger Hauptstelle für christliche Themen und Kunst gleichzeitig zu öffnen und zu einem harmonischen Miteinander zusammenzuführen. Diese Verknüpfung verschiedener Bereiche ist, wie ich finde, dem Kirchenkreis, dem Künstler und uns gut gelungen. Neben den Arbeiten, die Uwe Appold in der Nospa zeigt, haben mich die großformatigen Bilder in St. Nikolai zum Thema "Missa" sehr beeindruckt.“

Inge Gehlen aus Handewitt : „Wenn ich mir in Ausstellungen Gedanken über die Bilder mache, frage ich mich oft auch, was der Künstler sich wohl bei seinen Werken gedacht hat. Darum habe ich mir die Ausstellung von Uwe Appold gleich zweimal angesehen – einmal mit Führung und einmal für mich. Mit den Erklärungen von Uwe Appold wurden mir viele Aspekte anders offenbar als allein und ich habe so viel mitgenommen. Gleichzeitig habe ich es auch genossen, meinen eigenen Gedanken freien Lauf zu lassen. Die Kombination war also gut so.“

Gunda Grothe, Museumspädagogin a.D. aus Flensburg : „Appolds Bilder sprechen mich an durch die Monumentalität und Kraft, durch ihre symbolträchtige Farbigkeit und den vordergründig klaren Bildaufbau. Aber sie geben auch Rätsel auf durch hinzugefügte Wörter, Zeichen und Symbole. Sie sind spannend! Wir sind als Betrachter eingeladen, uns mit Bild, Text und Zeichen zu beschäftigen und uns damit auseinander zu setzen, um uns ein eigenes Bild zu machen. Biblischer Text und Bild stellen eine Einheit dar, die uns zum Nachdenken auffordern, wenn wir ihre Botschaft verstehen wollen.“

… und das Resumé zu „Kunst zwischen Passion und Pfingsten“ des Künstlers Uwe Appold : "In mir ist eine große Dankbarkeit, dass ich meine Bilder über einen so großen Zeitraum in Flensburg zeigen konnte. Das vergangene Programm macht deutlich, welche Kräfte unserer Region inne wohnen, wie bedeutsam letztlich gemeinsames Wirken für die Zukunft ist. Dankbar bin ich über die vielen engagierten Rückmeldungen zu den Veranstaltungen und vor allen Dingen über die beispielhafte, 13 Wochen dauernde Berichterstattung des Tageblatts, die in einem großen spannungsvollen Bogen die Leser erreichte ."

PDF-Dokument Artikel